Medical Tribune
20. Mai 2024Schmerztherapie mit Risiken

Vorsicht mit NSAR bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) sind ein bedeutender Pfeiler der Schmerztherapie. Doch die inhomogene Wirkstoffklasse birgt besonders für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kardiovaskuläre Risiken, wie Professor Dr. Christian Schmied vom HerzGefässZentrum Im Park in Zürich erläuterte.

Cardiogram made with medicines and heart-shaped bowl on color background, top view
Liami/stock.adobe.com

Unter der Therapie mit NSAR kann es z.B. zu Herzinsuffizienz und renaler Hypertonie kommen.

Mit mehr als 70 Millionen ärztlichen Verschreibungen pro Jahr allein in den USA (1) und einem massenhaften OTC-Verkauf gehören nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten. «Die Dunkelziffer ist riesig», kommentierte Prof. Schmied im Zuge seines Vortrages am Kardiologie Review Kurs 2024.

NSAR lassen sich grob unterteilen in nichtselektive Hemmer der Cyclooxygenase-1/2 (COX-1/2) und selektive COX-2-Hemmer. Erstere hemmen gewollt die COX-2 (Entzündungsreaktionen) und ungewollt die Cyclooxygenase-1 (z.B. Blutgerinnung). Eine Besonderheit der NSAR ist ihre analgetische, antipyretische und antiphlogistische Dreifachwirkung. In ihrer Pharmakokinetik unterschieden sich die verschiedenen Wirkstoffe teils deutlich, was etwa unter anderem die Halbwertszeit betrifft. Daher empfiehlt der Experte, jeden Patienten in seinem individuellen, oft komplexen Kontext zu beurteilen.

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