Bei Hämoptysen kühlen Kopf bewahren
Bleiben Sie ruhig, wenn ein Patient plötzlich Blut spuckt oder hustet. Prüfen Sie zunächst, ob sich der Blutverlust auf die Vitalparameter auswirkt, denn danach richtet sich Ihr weiteres Vorgehen: Entweder stationär einweisen oder ambulant nach der Blutungsursache forschen.
Zunächst geht es bei Hämoptysen darum, rasch einzuschätzen, inwieweit die Atmung des Patienten beeinträchtigt ist, schreiben Dr. Jannik Ruwisch von der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Kollegen (1).
Mit einem Blick erkennen Sie, ob der Patient zyanotisch ist und die Atemhilfsmuskulatur einsetzt. Eine Blutgasanalyse gibt Auskunft über den Gasaustausch: Bei zu geringer Sauerstoff-Sättigung und erhöhtem CO2-Partialdruck besteht eine respiratorische Globalinsuffizienz – ein eher schlechtes Zeichen.
In diesem Fall und wenn der Patient immer wieder auch grössere Mengen Blut von sich gibt (Hämoptoe), können Sie in der Praxis nicht mehr viel tun: Legen Sie eine Infusion und rufen Sie zügig den Notarzt, der den Kranken zur Stabilisierung ins Spital bringt.
- Ruwisch J et al. Eine Einführung in die pulmonale Hämorrhagie aus Sicht der Pneumologie [An outline of pulmonary hemorrhage - A pulmonologists perspective]. Dtsch Med Wochenschr. 2023 Jul;148(13):845-857. German. doi: 10.1055/a-1817-7887