SGLT2-Hemmer schützen nicht nur bei Typ-2-Diabetes
In erster Linie werden SGLT2-Inhibitoren noch immer zur Behandlung des Typ-2-Diabetes verordnet. Doch die Substanzen können weitaus mehr. Sie verbessern die Prognose sowohl bei chronischer als auch bei akuter Herzinsuffizienz und wirken sich positiv auf die Nierenfunktion aus.
Ursprünglich wurden SGLT2-Hemmer lediglich in der Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzt. In verschiedenen Studien zeigte sich dann, dass Empagliflozin, Dapagliflozin und andere Gliflozine auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse beim Patienten mit Herzinsuffizienz verringern.
Trotz unterschiedlicher Risikoprofile gleicher Nutzen
Der Vorteil ist dabei unabhängig vom Vorliegen eines Typ-2-Diabetes und findet sich nahezu über das gesamte Spektrum der Herzinsuffizienz hinweg, erinnern Professor Dr. Nicolas Girerd und Professor Dr. Faiez Zannad von der Université de Lorraine in Nancy. Die beiden Autoren plädieren dafür, die Medikamente bei Herzinsuffizienz deutlich häufiger einzusetzen.
Unter anderem verweisen sie auf die Ergebnisse aus DAPA-HF und EMPEROR-Reduced, zwei grosse Untersuchungen zum Einsatz von Dapagliflozin bzw. Empagliflozin bei chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF). Geprüft wurden die Effekte der Substanzen im Vergleich zur leitliniengerechten Herzinsuffizienztherapie.
Primärer Studienendpunkt war die kardiovaskuläre Mortalität, Notfallbehandlung oder Hospitalisierung wegen Herzschwäche. Trotz der Unterschiede in den Risikoprofilen der Teilnehmer beider Studien profitierten die Patienten gleichermassen vom zusätzlichen Medikament (Hazard Ratio, HR 0,74 bzw. 0,75 gegenüber Placebo).
- Girerd N, Zannad F. SGLT2 inhibition in heart failure with reduced or preserved ejection fraction: Finding the right patients to treat. J Int Med 2023; 293: 550–558; doi: 10.1111/joim.13620