Medical Tribune
28. Apr. 2023Fokus beim myofaszialen Syndrom auf den Rücken richten

Lumbaler Rückenschmerz spricht gut auf Stosswellentherapie an

Bei lumbalen Rückenschmerzen kann sich die Untersuchung von Muskeln und Faszien lohnen. Sind sie ursächlich für die Beschwerden, bietet die extrakorporale Stosswellentherapie eine effektive Option auf Linderung.

Die Stosswellentherapie ist beim lumbalen Rückenschmerz wirksam.
Pyrosky/gettyimages

Um herauszufinden, warum es im unteren Rücken schmerzt, kommen häufig aufwendige und kostspielige Untersuchungen zum Einsatz. Dennoch bleibt bei vier von fünf Patienten die Ursache für die Beschwerden unklar (1).

Weiterhelfen könnte die Untersuchung von Muskeln und Faszien. Das myofasziale Gewebe macht bis zu 50 Prozent der Körpermasse aus und kann bei der Entstehung von Schmerzen an verschiedenen Stellen des Bewegungsapparates eine Rolle spielen. Beim myo­faszialen Syndrom lassen sich lokale schmerzempfindliche Verdickungen von Muskelfasern und dem kollagenösen Fasziengewebe als Verhärtungen ertasten.

Diese Triggerpunkte verursachen z.T. Beschwerden, die den radikulären oder pseudoradikulären Symptomen des lumbalen Rückenschmerzes ähneln: Typischerweise kommt es neben lokalem oder ausstrahlendem Schmerz zu Einschränkungen von Gelenkbeweglichkeit und Kraft sowie Dysästhesien.

Abtasten von Muskeln und Faszien gehört zum Check des lumbalen Rückenschmerz

Zur Abklärung von lumbalen Rückenschmerzen sollte deshalb neben einer ausführlichen neuroorthopädischen Untersuchung auch das Abtasten der myo­faszialen Strukturen gehören. Für eine positive Diagnose nennen die Autoren klare Kriterien:

  • Ertastbarkeit des muskulären Hartspann­strangs (Taut-Band)
  • Vorhandensein von Knötchen auf dem Hartspannstrang mit verstärktem Druckschmerz
  • Wiedererkennung des Schmerzes («recognition») bei Palpation
  • charakteristischer Übertragungsschmerz («referred pain») bei Palpation
  • lokale Zuckungsreaktion («local twitch») bei Palpation

Zur spezifischen Diagnostik eignet sich ausserdem die myofasziale Stosswellentherapie, die auch tiefer gelegene Gewebeschichten zielgenau erreicht. Das nichtinvasive Verfahren stimuliert myofasziale Triggerpunkte präzise und kann die Diagnosekriterien Wiedererkennung und Übertragungsschmerz einfacher, häufiger und zuverlässiger auslösen als die Tastuntersuchung, berichten die Autoren.

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