Bradyarrhythmie-Detektion und -Therapie ohne Prognosevorteil
Implantierbare Rhythmusrekorder werden immer beliebter. Zwar decken sie zuverlässig Störungen auf, doch sie bergen auch Risiken. Dazu gehören vermehrte Überdiagnosen einer Bradyarrhythmie.
Bradyarrhythmien sind ein häufiger Zufallsbefund beim Herzrhythmus-Langzeitmonitoring älterer, kardiovaskulär vorbelasteter Menschen. Eine Schrittmacherimplantation schützt allerdings nicht vor klinischen Komplikationen, berichtet ein Wissenschaftlerteam um Dr. Søren Diederichsen vom Rigshospitalet in Kopenhagen (1).
Die Forscher analysierten die Daten von 1.501 Senioren, die im Rahmen der LOOP-Studie zum Screening auf Vorhofflimmern einen implantierbaren Rhythmusrekorder erhalten hatten. Das Vergleichskollektiv bestand aus 4.503 Personen ohne Herzrhythmusmonitoring. Alle Studienteilnehmer wiesen Risikofaktoren für einen Schlaganfall (Hypertonie, Diabetes, Herzinsuffizienz, vorangegangener Schlaganfall) auf.
Risiko für Bradyarrhythmie-Überdiagnosen steigt
- Diederichsen SZ et al. Prevalence and Prognostic Significance of Bradyarrhythmias in Patients Screened for Atrial Fibrillation vs Usual Care: Post Hoc Analysis of the LOOP Randomized Clinical Trial. JAMA Cardiol. 2023 Apr 1;8(4):326-334. doi: 10.1001/jamacardio.2022.5526
- Schoenfeld MH, Patton KK. Incidental Detection of Bradycardia by Implantable Loop Recorders-Unintended Consequences. JAMA Cardiol. 2023 Apr 1;8(4):312-313. doi: 10.1001/jamacardio.2022.5541