Akutes Koronarsyndrom: Troponinanstieg als Prognosemarker?
Lassen sich aus Veränderungen des hochsensitiven Troponin T (hsTnT) bei stabilen Patienten nach akutem Koronarsyndrom Rückschlüsse auf deren Risiko für künftige kardiovaskuläre Ereignisse ziehen? Dieser Frage gingen US-amerikanische Forscher nach.
Dr. Siddhart Patel von der Harvard Medical School in Boston und Kollegen werteten die Ergebnisse der IMPROVE-IT-Studie aus. Darin wurden über 18.000 Patienten untersucht, die mit akutem Koronarsyndrom ins Spital eingewiesen worden waren (1).
Bei 13% starke Unterschiede beim hochsensitiven Troponin T
Für die Studie nahmen sich die Autoren die Daten derjenigen 6.035 Studienteilnehmer vor, von denen die hsTnT-Spiegel sowohl aus dem ersten als auch dem vierten Monat der Beobachtung vorlagen. Als kombinierten Endpunkt für ihre Auswertung definierten die Wissenschaftler kardiovaskulär bedingten Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall oder Spitaleinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz.
Von den ausgewählten Personen wiesen die meisten (68%) eine mehr oder weniger stabile hsTnT-Konzentration auf. Veränderungen bis 3 ng/l wurden dabei als normal gewertet. Bei rund einem Fünftel der Patienten (19%) differierten die Spiegel von Monat 1 und Monat 4 jedoch um zwischen 3-7 ng/l. Bei rund 13 Prozent der Studienteilnehmer lagen die beiden Messwerte mit einem Unterschied von 7 ng/l und mehr recht deutlich auseinander.
- Patel SM et al. Association of Serial High-Sensitivity Cardiac Troponin T With Subsequent Cardiovascular Events in Patients Stabilized After Acute Coronary Syndrome: A Secondary Analysis From IMPROVE-IT. JAMA Cardiol. 2022 Dec 1;7(12):1199-1206. doi: 10.1001/jamacardio.2022.3627