Hinter Stürzen bei Senioren stecken oft Synkopen
Wenn ältere Menschen hinfallen, bleibt die Ursache bei jedem zweiten Sturz unklar. Doch man kann annehmen, dass ein Drittel bis die Hälfte der unerklärten Ereignisse auf Synkopen zurückgehen. Warum bleiben diese bei Menschen über 65 Jahren so häufig unbemerkt?
«Ich kann mich nicht mehr erinnern, warum ich gestürzt bin»– diese Aussage hört man von älteren Menschen, die hingefallen sind, häufig. Solchen Stürzen mit unklarer Ursache könnte öfter als bislang angenommen eine orthostatische Synkope zugrunde liegen (1).
Hinweise auf eine Ohnmachtsattacke ergeben spezielle Umstände und Symptome, die man in der Anamnese erfragen sollte (siehe Kasten). Doch auch wenn man nach solchen Vorzeichen fragt, können sich viele Patienten nicht unbedingt daran erinnern.
Die Medikation gibt oft Aufschluss
Ein verkürzter Schellongtest mit dreiminütiger Stehzeit sollte deshalb in der Abklärung von Sturzursachen bei älteren Menschen nicht fehlen. Er kann Hinweise auf eine Kreislaufregulationsstörung liefern.
Auch wenn bei der Kipptischuntersuchung eine orthostatische Hypotonie festgestellt wird, d.h. ein Abfall des systolischen Blutdrucks um mindestens 20 mmHg und des diastolischen um mindestens 10 mmHg beim Aufrichten, tolerieren dies die meisten Patienten beschwerdefrei.