Nussknackersyndrom: Verklemmte Nierenvene sorgt für Blut im Urin
Eine seltene Ursache für Makrohämaturie ist das Nussknackersyndrom. Als zielführend in der Diagnostik erweist sich eine adäquate Bildgebung im Zusammenspiel mit den charakteristischen klinischen Symptomen. Das zeigt auch der Fall eines 12-jährigen Jungen, bei dem Trampolinhüpfen zu Blut im Urin führte.
Der Patientenfall wurde kürzlich von einem Bonner Forscherteam im Journal «Urologie» veröffentlicht (1). Ein zwölfjähriger Junge kam aufgrund einer rezidivierenden Makrohämaturie mit Koagelbildung und linksseitigen Flankenschmerzen in die Kinderurologie. Mittels Computertomografie hatte man andernorts eine Urolithiasis bereits ausgeschlossen.
Nierenvene zwischen A. mesenterica superior und A. abdominalis eingeklemmt
Die erneute Anamnese ergab keinerlei Hinweise auf Trauma, Infektion, Diarrhö, Gerinnungsstörungen, Manipulation oder Medikamenteneinnahme als Ursache. Nach eigenen Angaben sprang der junge Patient leidenschaftlich gerne Trampolin und hatte im Vorfeld einen deutlichen Wachstumsschub durchgemacht.