Medical Tribune
5. Nov. 2022Auswirkung der Pandemie auf Tuberkulose-Inzidenzen

Schwindsucht rafft immer mehr Menschen dahin

Die Tuberkulose (Schwindsucht) erlebt seit Pandemiezeiten einen neuen Boom und tötet weit mehr Menschen als davor. Experten raten dringend dazu, gegenzusteuern, um diesen Trend zu stoppen.

3D-Darstellung einer bakteriellen Infektion von Tuberkulose
iLexx/gettyimages

Nach Schätzung der WHO erkrankten 2020 fast zehn Millionen Menschen weltweit an Tuberkulose. Diagnostiziert und offiziell gemeldet wurde jedoch nur etwas mehr als die Hälfte davon und somit 18 Prozent weniger als im Jahr zuvor, schreibt ein Autorenteam in einem Statement im New England Journal of Medicine (1). Auffällig ist, dass sich dieser Rückgang auf Länder im asiatischen Raum konzentriert – wie Indien, Indonesien, die Philippinen und China, die besonders stark durch die Pandemie betroffen waren.

Mehr undiagnostizierte Fälle führten zu mehr Ansteckung

Die dortigen grösseren Covid-19-Ausbrüche führten zu sehr starken Belastungen der Gesundheitssysteme. Die Folgen: Weniger Tbc-Infizierte konnten versorgt werden, mehr nichtdiagnostizierte Kranke führten zu gehäuften Ansteckungen. All dies bedeutet mehr Todesfälle (2020 waren es 1,5 Millionen). Erstmals seit knapp zwei Jahrzehnten, in denen die Tuberkulose-Mortalität langsam abnahm, kam es 2020 zu einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

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