(Noch) nicht genügend Evidenz für die adjuvante Immuntherapie
Laut den Ergebnissen der CheckMate-274-Studie profitieren Patienten mit muskelinvasiven Hochrisiko-Urothelkarzinomen von adjuvantem Nivolumab. Es stellt sich jedoch die Frage, ob das tatsächlich für alle Betroffenen gilt – und ob überhaupt genügend Daten vorliegen, um eine adjuvante Immuntherapie zu empfehlen.
Dr. Michiel Van der Heijden, Netherlands Cancer Institute, Amsterdam, machte zu Beginn seines Vortrags auf ein Problem aufmerksam (1): In vielen Studien zum muskelinvasiven Urothelkarzinom (MIBC) würde das krankheitsfreie Überleben (DFS) und nicht das Gesamtüberleben als primärer Endpunkt dienen – daher fehlen auch bisher OS-Daten zur adjuvanten Immuntherapie in dieser Indikation.
In diesem Zusammenhang präsentierte der Referent die Ergebnisse der CheckMate-274-Studie. Darin führte die adjuvante Behandlung mit Nivolumab nach Resektion eines Hochrisiko-MIBC gegenüber Placebo zu einem verlängerten DFS sowohl bei Erkrankten mit PD-L1-Expression ≥ 1 Prozent als auch in der Intention-to-treat(ITT)-Population. (2)
Der Referent differenzierte: «Für die PD-L1-positiven Patienten zeigte die Studie eine überzeugende Hazard Ratio (HR) von 0,55 und damit einen ESMO Evidence Score Grad A.» Nach einem Jahr lebten mit adjuvantem Nivolumab rund 22 Prozent mehr Personen krankheitsfrei als in der Placebo-Gruppe.