Pflanzliche Unterstützung in der Psychiatrie
Es gibt eine Vielzahl an Heilpflanzen mit psychiatrischen Indikationen. Die psychiatrische Klinik Schlössli in Oetwil am See macht sich dies schon seit Jahren zunutze und setzt – ergänzend zur Schulmedizin – auf Phytotherapie. Dr. Esther Ulrich, internistische Oberärztin, zeigte an der Tetranationalen Phytotherapie-Tagung auf, wie Pflanzen ins Therapiekonzept eingebettet sind.
Die Phytotherapie hat in der Klinik Schlössli eine lange Tradition. Sie begann 1950 mit Wickel und Tees. Vor etwa 15 Jahren wurde sie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Naturheilkunde in Zürich breit auf allen 13 Stationen eingeführt.
Für die Behandlung stehen heute viele evidenzbasierte Phytopharmaka zur Verfügung. «Sie bieten eine gute oder gleichwertige Alternative zu synthetisch-pharmazeutisch hergestellten Präparaten bei einer oft deutlich besseren Verträglichkeit», erklärt Dr. Ulrich. Die Phytotherapie kommt denn auch bei den meisten Patienten in der Klinik Schlössli sehr gut an.
Das phytotherapeutische Angebot ist in einem klinikeigenen Vademecum aufgelistet. Diesen Leitfaden erhält jeder Assistenzarzt bei Stellenantritt. Zum Einsatz kommen nur Produkte, von denen alle Inhaltsstoffe bekannt sind.