Medical Tribune
29. Juni 2022Silberstreifen am Horizont

In der Therapie der pulmonalen Hypertonie tut sich einiges

Für eine adäquate Therapie des Lungenhochdrucks ist die Stratifizierung essenziell. Wie sie gelingt und welche Patienten mit kardialen oder pulmonalen Grunderkrankungen vielleicht doch für eine PAH-Medikation infrage kommen, hat Professor Dr. Horst Olschewski, Graz, diskutiert (1).

Computertomographisches Bild der Pulmonalarterie
iStock/windcatcher

Je nach Grund­erkrankung steht das arterielle Gefäss­system der Lunge unter gehörigem Druck.

Pulmonale Hypertonien sind in rund 90 Prozent der Fälle auf Linksherzschäden, Lungenerkrankungen oder Hypoxie zurückzuführen. Sie betreffen also Patienten, die in den Studien zur medikamentösen Therapie praktisch nicht vertreten waren, da sich diese auf die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) beschränkten. Im Hinblick auf eine spezifische Behandlung muss man also genau differenzieren, welche Form der pulmonalen Hypertonie im Einzelfall vorliegt.

Bei der oft schwierigen Unterscheidung zwischen klassischer PAH (Gruppe 1 der Klassifikation) und kardial bedingtem Lungenhochdruck (Gruppe 2) hilft der pulmonalarterielle Wedgedruck, erklärte Prof. Olschewski. Bei Patienten der Gruppe 1 beträgt er in der Regel maximal 15 mmHg. Höhere Drücke sprechen eher für eine kardiale Genese. Die betroffenen Patienten können in klinische Therapiestudien mit PAH-Medikamenten eingebracht werden, sofern sie eine kombinierte prä- und postkapilläre Hypertonie mit Einschränkung der rechtsventrikulären Funktion zeigen. Ist dies nicht der Fall, gilt die Therapie mit solchen Substanzen als nicht indiziert.

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