Benigne Prostatahyperplasie: Liegt die Zukunft in der Aquablation?
Wenn man mit konservativen Therapiemassnahmen die belastenden irritativen und obstruktiven Symptome der benignen Prostatahyperplasie (BPH) nicht (mehr) in den Griff bekommt, sind mehr oder weniger invasive Verfahren angesagt. Diese müssen sich hinsichtlich Effektivität und Komplikationsrate vor allem an der transurethralen Resektion der Prostata (TUR-P) – dem Referenzstandard, messen lassen. Dass die Aquablation mit überzeugenden Resultaten aufwarten kann, erläuterte Professor Dr. Thorsten Bach, Chefarzt Urologie, Asklepios Westklinikum Rissen, Hamburg, am FOMF Urologie Update Refresher.
Der Experte wies darauf hin, dass der Erhalt von Sexualfunktion und Kontinenz für die BPH-Patienten für die Wahl des Therapieverfahrens ausschlaggebend ist. So müssen beispielsweise nach einer TUR-P oder einer Holmium-Laserenukleation (HoLEP) der Prostata rund 13 bis 14 Prozent (0–19%) der Männer mit einer Impotenz, und 38–89 Prozent (50–77%) mit einer ejakulatorischen Dysfunktion rechnen; die Inkontinenzrate liegt bei einem bis zwei Prozent.
Nach einem Follow-up von bis zu fünf Jahren schnitt das Urolift-Verfahren hinsichtlich Wirksamkeit und Nebenwirkungen recht gut ab: Bei keinem Patienten wurde eine ejakulatorische oder sexuelle Dysfunktion beobachtet, und in keinem Fall kam es zu einer Revisionsbehandlung. Mit iTind (temporary implantable nitinol device) und der minimalinvasiven REZUM®-Therapie konnten im Vergleich zu den resezierenden Verfahren TUR-P, PVP (Photoselektive Laser-Vaporisation) und HoLEP die in der Tabelle dargestellten Resultate hinsichtlich Effektivität und Komplikationsrisiko erzielt werden. Diesen stellte Prof. Bach die mit der Aquablation erzielten überzeugenden Ergebnisse gegenüber.