Aromatasehemmer: Möglicher Einsatz vor der Menopause
Adjuvante Aromatase-Inhibitoren können das Rezidivrisiko von postmenopausalen Frauen mit HR+ Brustkrebs signifikant senken. Aber gilt das auch für prämenopausale Patientinnen? Ja, sagen Forschende der Early Breast Cancer Trialists’ Collaborative Group (EBCTCG). Zumindest dann, wenn die Erkrankten eine Ovarsuppression erhalten.
Aromatasehemmer (AI) sind für postmenopausale Frauen mit HR+ Brustkrebs eine effektivere Therapieoption als Tamoxifen. Sie wirken in der Prämenopause allerdings nicht, da die Ovarien das Östrogendefizit durch eine gesteigerte Hormonsynthese kompensieren, erläutern Experten der EBCTCG (1). Ob im Falle einer medikamentösen oder ablativen Unterdrückung der Ovarfunktion AI auch in der Prämenopause Vorteile gegenüber Tamoxifen bieten, überprüften sie in einer Metaanalyse verschiedener Studien.
Das genutzte Kollektiv umfasste 7.030 prämenopausale Frauen mit einem HR+ operablen Mammakarzinom, die zwischen 1999 und 2015 über drei bis fünf Jahre mit einem AI (Anastrozol, Exemestan, Letrozol) oder Tamoxifen sowie jeweils einer Ovarsuppression (Goserelin, Triptorelin, bilaterale Oophorektomie, Radiatio) behandelt worden waren. Die Studienendpunkte bildeten lokoregionäre und kontralaterale Tumorrezidive, Fernmetastasierung, Brustkrebsmortalität, Tod ohne Rezidiv sowie Mortalität aufgrund jeglicher Ursache.