Viszerale Leishmaniose: Panzytopenie und Fieber
Eine Leishmaniose kann man heutzutage leicht als Reisesouvenir vom Mittelmeerraum mitbringen. Das war auch bei einem 79-jährigen mit B-Symptomen und Panzytopenie geschehen. Wird die Diagnose rechtzeitig gestellt, verläuft die Erkrankung aber meist unkompliziert. Allerdings kann sich die Funktionseinschränkung der Niere, die mit der Infektion einhergeht, unter Therapie weiter verschlimmern.
Der Fall eines 79-jährigen wurde unlängst von einer deutschen Arbeitsgruppe veröffentlicht (1). Fieberschübe, Gewichtsverlust und Nachtschweiss in den vergangenen drei Monaten hatten diesen zum Arzt geführt. Der Laborbefund zeigte eine Panzytopenie, die Nierenfunktion war eingeschränkt, der CRP-Wert erhöht. Sonografisch fiel eine Splenomegalie auf. Der Mann war kaum belastbar, und an Armen und Beinen waren flächige Hämatome aufgetreten.
Knochenmarkbiopsie gab Aufschluss
Eine Knochenmarkbiopsie brachte als Ursache eine viszerale Leishmaniose zutage. Auf die Standardtherapie mit liposomalem Amphotericin B intravenös sprach der Patient gut an. Panzytopenie und CRP-Wert besserten sich, die Fieberschübe blieben aus. Allerdings verschlechterte sich die Nierenfunktion weiter und besserte sich in der Folge nur allmählich.