Medical Tribune
8. März 2022Halbe Dosis, volle Wirkung

Niedrig dosiertes Dasatinib könnte neue Kombinationen gegen CML ermöglichen

Das Motto «Weniger ist mehr» scheint sich für die Therapie mit Dasatinib bei Patienten mit neu diagnostizierter chronischer myeloischer Leukämie zu bewähren: In einer randomisierten Studie erwies sich eine niedrigere Dosierung von 50 mg/d als ebenso effektiv wie der Standard von 100 mg/d. Gleichzeitig gab es damit weniger Nebenwirkungen.

Two pills crushed and whole on white background
stock.adobe.com/Geza Farkas

Die Behandlung mit dem TKI Dasatinib hat sich bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie auch in niedriger Dosierung von 50 mg täglich als sicher und effektiv erwiesen. Allerdings gab es bislang keine randomisierte Studie, in der diese mit dem 100-mg-Standard verglichen wurde.

Eine Forschergruppe des MD Anderson Cancer Center in Houston analysierte daher erstmals die Ergebnisse von 233 neu diagnostizierten CML-Patienten in der chronischen Phase, die entweder 50 mg/d oder 100 mg/d Dasatinib erhalten hatten (1). Sprachen die Erkrankten mit niedriger Dosierung suboptimal an, war eine Steigerung auf 100 mg möglich. Mittels Propensity-Score-Analyse identifizierten die Autoren in jeder der beiden Gruppen 77 Teilnehmer ohne signifikante Unterschiede in Ausgangskriterien wie Alter, Milzgrösse, Hb-Wert, Lymphozytenzahl und Risikogruppe.

Deutlich weniger Therapieabbrüche

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.