Künstliche Augenlinse: Welche Patienten eignen sich?
Immer mehr fehlsichtige Patienten entscheiden sich für einen Austausch ihrer natürlichen Augenlinse durch ein künstliches Exemplar. Doch dieser Eingriff birgt bei allen Vorteilen auch reelle Risiken.
Das Prinzip des Linsenwechsels ist aus der Kataraktchirurgie bekannt, und hat sich bei dieser Indikation millionenfach bewährt. «Die Operation kann bei jedem Patienten durchgeführt werden, der keine Brille oder Kontaktlinsen tragen will», schreiben Professor Dr. Albert Augustin und Dr. Jenny Atorf vom Städtischen Klinikum Karlsruhe in der Zeitschrift für praktische Augenheilkunde (1).
Bei Patienten ohne «Altersweitsichtigkeit» nicht empfohlen
Nachgefragt wird die Implantation meist von Personen mit (sehr) hoher Myopie oder Hyperopie, die nicht für eine Laserbehandlung – z.B. die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) – infrage kommen. Weil durch die Entfernung der eigenen Linse die natürliche Akkommodationsfähigkeit verloren geht, hält die Kommission Refraktive Chirurgie (KCR) den Linsenaustausch bei Patienten ohne Presbyopie nicht für empfehlenswert.