Hepatitis C: Unbemerkt und unerkannt
"The silent killer" – so nennt PD Dr. Dominique Braun, Oberarzt am Universitätsspital Zürich, die Hepatitis C an seinem Vortrag am Web-Up des Forums für medizinische Fortbildung – Update Infektiologie. Gerade weil die Hepatitis C häufig asymptomatisch verläuft, lohnt es sich genau hinzuschauen. Schliesslich steht eine hocheffiziente Therapie zur Verfügung.
Die Zahlen sind besorgniserregend: Weltweit leiden zwischen 120 und 200 Millionen Menschen (davon 32.000 in der Schweiz) an einer Hepatitis C. Identifiziert sind hiervon nur 50 Prozent der Fälle international und 58 Prozent schweizweit. "Viel Luft nach oben, was den Kampf gegen die tückische Erkrankung anbelangt", betont Dr. Braun.
Grundversorger nehmen wichtige Rolle bei der Identifikation von HCV-Infizierten ein
Doch wie soll man eine Krankheit rechtzeitig diagnostizieren, deren Verlauf sehr selten symptomatisch ist? Dr. Braun empfiehlt, ein risikobasiertes Screening mit besonderem Augenmerk auf den Geburtsjahrgängen 1950–1985 (74% aller Hepatitis-C-Infizierten) durchzuführen. Bei Angehörigen dieser Jahrgänge empfiehlt er, einmal einen HCV-Antikörper-Suchtest durchzuführen.