Extraportion Fettsäure reduziert Rate an Frühgeburten
Docosahexaensäure (DHA) reduziert das Risiko für Frühgeburten. Doch offensichtlich brauchen werdende Mutter und Kind mehr von der Omega-3-Fettsäure als bislang angenommen.
Viele werdende Mütter greifen gemäss aktueller Empfehlung zu 200 mg Docosahexaensäure (DHA) täglich. Mit der Supplementierung möchten sie unter anderem eine Geburt vor der 34. Schwangerschaftswoche (SSW) verhindern. Nun wollten Wissenschaftler wissen, ob höhere Dosen der Omega-3-Fettsäure die Frühgeburtenrate noch weiter senken können.
Professor Dr. Susan Carlson von der University of Kansas in Kansas City und ihre Kollegen rekrutierten für eine randomisierte, doppelblinde Studie über 1000 Frauen im zweiten Trimenon einer Einlingsschwangerschaft. Etwa die Hälfte erhielt 1000 mg/d DHA, die übrigen 200 mg. Bei allen war eingangs der DHA-Status erhoben worden.
Anhand der Primäranalyse von 1032 Geburten kamen die Forscher zum Schluss, dass eine höhere tägliche DHA-Dosis die Anzahl der frühen Frühgeburten generell deutlich reduziert (1,7 % vs. 2,4 %). Insbesondere profitierten jene Frauen und ihre Kinder, die bei anfangs vergleichsweise niedrigem DHA-Spiegel mit 1000 mg versorgt worden waren. Die Wahrscheinlichkeit für eine Geburt vor der 34. SSW war dann nur halb so hoch (2,0 % vs. 4,1 %). Bei Teilnehmerinnen, die zu Studienbeginn satte DHA-Spiegel hatten, gab es keine weitere Risikoreduktion.
Weniger Beschwerden bei den Kindern
Auch an anderer Stelle zeigten sich die positiven Auswirkungen höherer Fettsäuregaben. So traten bei den Schwangeren weniger oft bakterielle Infektionen von Chorion und Amnion sowie vorzeitige Blasensprünge oder Nierenbeckenentzündungen auf.
Die Neugeborenen hatten beim Start ins Leben seltener mit urogenitalen und neurologischen Problemen zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund raten die Autoren dazu, Frauen mit niedrigem DHA-Spiegel zu Schwangerschaftsbeginn die tägliche Einnahme von 1000 mg der Omega-3-Fettsäure nahezulegen.
Carlson SE et al. EClinical Medicine 2021; doi: 10.1016/j.eclinm.2021.100905.