Medical Tribune
25. Aug. 2020Zeit sparen beim Schlaganfall

Die Rettungskette muss schneller werden

Zeit ist Hirn – schon unzählige Male gehört und in den Spitälern verinnerlicht und gelebt. In der präklinischen­ Schlaganfallversorgung hingegen muss es an vielen Stellen schneller gehen, um die Chance auf eine Thromb­ektomie nicht zu verspielen.

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Auch wenn sich das Zeitfenster, in dem Schlaganfallpatienten von einer Thrombektomie profitieren, immer weiter ausdehnt, sollte die Rekanalisierung so rasch wie möglich erfolgen, erinnern Professor Dr. Klaus­ Fassbender­, Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg und Kollegen. Im Alltag wird das Gerinnsel bei weniger als 2 % mechanisch entfernt. Dabei leidet schätzungsweise nahezu jeder Fünfte mit Schlaganfall unter einem Verschluss einer grossen hirnversorgenden Arterie und eignet sich folglich für den Eingriff.

Dass die Thrombektomie oft ausbleibt, liegt nicht etwa an Verzögerungen im Spital – den Autoren zufolge haben sich die klinikinternen Abläufe in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert. Vielmehr stockt es in der prähospitalen Phase. Das spiegelt sich in der Schlaganfallforschung wider, die sich zunehmend den Problemen in der Akutversorgung widmet. Wo genau aber liegen diese? Und wie lassen sie sich beheben? Um diese Fragen zu beantworten, muss man sich eine Ereignis- bzw. Rettungskette vorstellen, die mit dem Auftreten der ersten Symptome beginnt.

1. Hilfesuchendes Verhalten des Patienten

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