Knorpelzellen aus der Nase heilen Schäden im Kniegelenk
Knorpelschäden in Gelenken sind nach wie vor schwierig zu behandeln. Davon betroffen sind nicht nur ältere Menschen als Folge von jahrelanger Abnützung, sondern auch jüngere nach Verletzungen oder Unfällen. Alle herkömmlichen Behandlungsmethoden weisen Nachteile auf und führen mitunter zu unbefriedigenden Ergebnissen. Manchmal kommt es zu dauerhaften Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit des betroffenen Gelenks. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass das Gelenk durch ein künstliches ersetzt werden muss.
Eine am Universitätsspital Basel durchgeführte klinische Phase I-Studie zeigt jetzt eine Erfolg versprechende Alternative auf: Knorpelzellen aus der Nase eignen sich hervorragend, um Knorpelschäden im Kniegelenk zu heilen. Die Studie weist nach, dass die Sicherheit und Machbarkeit der Behandlungsmethode gegeben sind und sich im Kniegelenk Reparaturgewebe bildet, welches dem natürlichen Knorpel sehr ähnlich ist. In der Selbsteinschätzung der Patientinnen und Patienten zeigte sich eine relevante Verbesserung der Beschwerden.
Keine Nebenwirkungen
Bei den in der renommierten Fachzeitschrift «The Lancet» publizierten Studienresultaten handelt es sich um erste Zwischenergebnisse. An der Studie nahmen zehn Patientinnen und Patienten unter 55 Jahren mit schweren Knorpeldefekten im Kniegelenk teil. Alle wiesen post-traumatische Knorpelschäden mit einer Grösse von 2 bis 6 cm2 auf. Patientinnen und Patienten mit Arthrose wurden nicht in die Studie aufgenommen. Weil die Zahl der Studienteilnehmenden zu gering ist, um eine verlässliche Aussage über die Wirksamkeit zu treffen, wird eine internationale, multizentrische Phase II-Studie folgen. Sie wird an den Standorten Basel, Mailand, Zagreb und Freiburg im Breisgau 108 Patientinnen und Patienten umfassen. Die Studie wird Ende 2016 starten und über das EU-Förderprogramm «Horizon 2020» finanziert (https://biochip-h2020.eu).