Inhalative Kortikoide bei Kindern verhindern Wachstum
Die Therapie mit inhalativen Kortikoiden kann bei Kindern das Wachstum etwas ausbremsen. Jetzt wurde gezeigt, dass der Rückstand auch in der Pubertät nicht wieder aufgeholt wird.
Durch inhalative Kortikosteroide verlieren präpubertäre Kinder in den ersten Jahren der Therapie 0,5 bis 3,0 cm an Längenwachstum – danach normalisiert sich die Wachstumsgeschwindigkeit i.d.R. Unklar war bisher, ob die Kinder die verlorenen Zentimeter später wieder aufholen. Dies prüften US-Kollegen bei 943 Teilnehmern des Childhood Asthma Management Program.
Wachstumsrückstand: Frauen stärker betroffen als Männer
Die Probanden dieser Studie hatten im Alter zwischen fünf und 13 Jahren randomisiert für vier bis sechs Jahre entweder Budesonid (400 μg), Nedocromil oder Placebo erhalten. Im Erwachsenenalter (im Mittel 24,9 Jahre) lagen die mit Budenosid behandelten jungen Leute grössenmässig 1,2 cm hinter der Placebo-Gruppe zurück – dies entsprach etwa dem Rückstand nach den ersten Behandlungsjahren (1,3 cm).
Die Nedocromil-Gruppe zeigte nur eine Wachstumsminderung von im Mittel 0,2 cm gegenüber Placebo. Eine höhere Kortikoiddosis in den ersten beiden Jahren war mit einer geringeren Grösse im Erwachsenenalter assoziiert. Pro µg/kg KG gingen 0,1 cm verloren. In der Budenosid-Gruppe fiel bei Frauen der Rückstand mit 1,8 cm grösser aus als bei Männern (0,8 cm).
Inhalative Steroide: Die niedrigste wirksame Dosis finden!
Kinder, die im Alter zwischen fünf und acht Jahren inhalative Steroide erhalten hatten, blieben im Schnitt 1,9 cm kleiner. Der Wachstumsrückstand ist aber kein Grund, die bewährten inhalativen Kortikoide vom Therapieplan der kindlichen Asthmatiker zu streichen, so die Autoren. Man muss aber die Eltern darüber aufklären und sollte sich bemühen, die geringste wirksame Dosis für jedes Asthma-Kind zu finden.
Quelle: H. William Kelly et al., N Engl J Med 2012; online first