Medical Tribune
30. Sept. 2024GLP1-Rezeptor-Agonisten, SGLT2- und DPP-4-Hemmer auf dem Prüfstand

Typ-2-Diabetes: Hyperkaliämie-Risiko von Antidiabetika

Bei der Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes haben sich SGLT2-Hemmer, GLP1-Rezeptor-Agonisten (RA) und DPP-4-Hemmer als wirksam erwiesen. Aber wie beeinflussen diese Wirkstoffklassen das Risiko einer Hyperkaliämie?

Beim Hyperkaliämie-Risiko gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Antidiabetika.
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US-amerikanische Forscher untersuchten diese Frage in einer populationsbasierten Kohortenstudie (1). Sie nutzten Versichertendaten von 2013 bis 2022.

Eingeschlossen wurden in die Studie zur Hyperkaliämie Erwachsene mit Typ-2-Diabetes, die neu eines der Antidiabetika erhielten und den Vergleichswirkstoff zuvor nicht bekommen hatten.

Die Studienpopulation teilte sich dabei in drei Vergleichskohorten:

  • SGLT2- vs. DPP-4-Hemmer (778 908 Teilnehmer)
  • GLP1-RA vs. DPP-4-Hemmer (729 820 Teilnehmer)
  • SGLT2-Hemmer vs. GLP1-RA (873 460 Teilnehmer)

Ergebnisse konsistent in allen Subgruppen

Die Analyse zeigte, dass SGLT2-Hemmer seltener zu Hyperkaliämien (Serumkaliumspiegel ≥ 5,5 mmol/l) führten als DPP-4-Hemmer (Hazard Ratio, HR, 0,75) und GLP1-RA (HR 0,92).

Der Vergleich zwischen GLP1-RA und DPP-4-Hemmern fiel zugunsten der GLP1-RA aus (HR 0,79).

Das absolute Drei-Jahres-Risiko für eine Hyperkaliämie war unter SGLT2-Hemmern um 2,4 Prozent niedriger als unter DPP-4-Hemmern (4,6 % vs. 7,0 %) und um 1,2 Prozent niedriger als unter GLP1-RA (5,7 % vs. 7,5 %). Im Vergleich zu DPP-4-Hemmern wiesen GLP1-RA ein um 1,8 Prozent verringertes Risiko auf (4,7 % vs. 6,0 %).

Patienten mit Komorbiditäten profitierten am meisten von einem verringerten Hyperkaliämie-Risiko der Antidiabetika

Die Ergebnisse waren in allen Subgruppen konsistent. Patienten mit Herzinsuffizienz, chronischer Nierenerkrankung oder unter Therapie mit Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten profitierten am meisten vom verringerten Hyperkaliämie-Risiko unter SGLT2-Hemmern und GLP1-RA.

Da die Wirkung bei allen Einzelsubstanzen der beiden Wirkstoffklassen auftrat, vermutet das Autorenteam einen Klasseneffekt.