Medical Tribune
12. Dez. 2022Damit Diabetes nicht an die Nieren geht

Der diabetischen Nephropathie zuvorkommen

Eine diabetische Nephropathie kann kardiovaskuläre Erkrankungen, Infektionen und Krebs fördern und ist mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden. Ziel muss es deshalb sein, die Anzeichen früh zu erkennen und ­gegenzusteuern.

Rund 40 Prozent aller Typ-2-Diabetiker sind von einer diabetischen Nephropathie betroffen.
Kateryna Bibro/gettyimages

Die diabetische Nephropathie zählt zu den häufigsten Ursachen für chronische Nieren­erkrankungen und Nierenversagen. Schätzungsweise 40 Prozent aller Patienten mit Typ-2-Diabetes sind betroffen, die Hälfte von ihnen in einem höheren Stadium 3 oder 4, berichten amerikanische Experten in einer aktuellen Übersichtsarbeit (1).

Diabetische Nephropathie ist anfangs meist asymptomatisch

Die Erkrankung wird definiert durch eine mindestens drei Monate andauernde Albuminurie und/oder durch die dauerhafte Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR). Die Albumin­urie lässt sich am besten anhand des Albumin-Kreatinin-Quotienten im Urin (UACR) erkennen, vorzugsweise im Morgenurin. Massgeblich für die Bestimmung der eGFR ist die Cystatin-C-Konzentration im Serum bzw. das Serumkreatinin. Zur Berechnung empfiehlt sich die Formel der Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration (CKD-EPI).

Eine diabetische Nephropathie verläuft meist bis zum fortgeschrittenen Stadium asymptomatisch. Deshalb sind bei allen Patienten mit neu diagnostiziertem Typ-2-Dia­betes vorsorglich die eGFR und der UACR zu messen – zum Zeitpunkt der Erstdiagnose und danach jährlich. Bei Personen mit Typ-1-Diabetes sollte die Untersuchung innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose durchgeführt werden. Häufigere Tests sind bei einem UACR-Wert > 300 mg/g oder einer eGFR zwischen 30 und 60 ml/min/1,73 m2 angezeigt.

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