Medical Tribune
7. Jan. 2024Frühere Wechseljahre, mehr Hitzewallungen

PMS wirkt bis in die Menopause nach

Frauen, die während ihrer reproduktiven Phase unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, haben laut einer aktuellen Studie ein erhöhtes Risiko für eine frühe Menopause und verstärkte Wechseljahresbeschwerden.

Was sich in jungen Jahren als PMS äussert, könnte später in einer frühen Menopause enden.
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Das Team um Yihui Yang vom Institut für Umweltmedizin des Karolinska-Instituts in Stockholm und Kollegen analysierte Daten von 3.635 Probandinnen aus den USA, die zwischen 1991 und 2005 im Rahmen der Nurses' Health Study II Fragebögen ausgefüllt hatten (1).

In den Jahren 2009, 2013 und 2017 wurden Follow-up-Untersuchungen durchgeführt, bei denen vasomotorische Symptome im Zusammenhang mit Wechseljahresbeschwerden erfasst wurden. Zusätzlich ermittelte man alle zwei Jahre der Zeitpunkt der Menopause bei den Frauen.

Frauen mit prämenstruellen Symptomen kamen früher in die Menopause

Im Median wurden die Frauen 20,3 Jahre nachbeobachtet. Von den Teilnehmerinnen gaben 1.220 Frauen an, unter prämenstruellen Symptomen zu leiden, während 2.415 Frauen keine entsprechenden Beschwerden hatten und als Vergleichsgruppe dienten.

Es stellte sich heraus, dass Frauen mit PMS ein signifikant höheres Risiko für eine frühe Menopause hatten (7,1/1000 Personenjahre im Vergleich zu 2,7/1000 Personenjahre bei den Frauen ohne Symptome). 68,3 Prozent der Teilnehmerinnen mit PMS berichteten über moderate bis schwere Wechseljahresbeschwerden, während es in der Kontrollgruppe 55,3 Prozent waren.

So litten etwas mehr Frauen aus der PMS-Gruppe in den Wechseljahren unter mittelschweren oder schweren vasomotorischen Symptomen. Bei leichten vasomotorischen Symptomen gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Diese Zusammenhänge liess sich auch nicht durch gemeinsame Einflussfaktoren erklären, wie ein frühes Einsetzen der Menstruation, Misshandlungen in der Kindheit, oder Rauchen. Das Ergebnis war ausserdem unabhängig von psychischen Begleiterkrankungen.

Die Autoren vermuten, dass Veränderungen in der Hypothalamus-Hypophysen-Achse sowie entzündliche Prozesse während der Follikelbildung und -reifung eine entscheidende Rolle spielen könnten.

PMS-Patientinnen besondere Gruppe

Patientinnen mit PMS stellen somit eine besondere Gruppe dar. Aufgrund des erhöhten Risikos für eine frühe Menopause und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken sollte man sie also genauer beobachten, so das Fazit der Autoren.