Was bei Hämorrhagien im Gastrointestinaltrakt zu tun ist
Die gastrointestinale Blutung ist der häufigste Notfall in der Gastroenterologie. Unter anderem bei älteren Patienten besteht ein hohes Sterberisiko. Daher ist es wichtig, besonders gefährdete Patienten frühzeitig zu erkennen, und bereits auf der Notfallstation die Weichen richtig zu stellen.
Etwa 70 Prozent der Blutungsquellen liegen im oberen GI-Trakt. Davon geht rund die Hälfte auf das Konto einer gastrointestinalen Ulkus-Erkrankung; ein weiteres Fünftel ist einer Varizenblutung zuzuordnen. Die Blutungsquellen im unteren GI-Trakt liegen vor allem im Kolon.
Nach Operationen, Medikamenten und Leberleiden fragen
Wie Professor Dr. Martha Kirstein, Lübeck, anlässlich der «Viszeralmedizin 2021» erinnert (1), können sich gastrointestinale Blutungen klinisch durch Hämatemesis, Kaffeesatzerbrechen, Teerstuhl oder Blut per Rektum äussern, wobei bei Letzterem die Blutungsquelle sowohl im oberen als auch im unteren GI-Trakt liegen kann. Es kann aber auch zu einer ansonsten asymptomatischen Anämie kommen, sodass lediglich der Hämoccult-Test positiv ist. Auf der anderen Seite sind je nach Grad der Blutung auch Synkope und Kreislaufschock möglich.