Medical Tribune
9. Juli 2023Die wichtigsten Daten zu SGLT2-Hemmern bei diversen kardiovaskulären Indikationen

SGLT2-Hemmer schützen nicht nur bei Typ-2-Diabetes

In erster Linie werden SGLT2-Inhibitoren noch immer zur Behandlung des Typ-2-Diabetes verordnet. Doch die Substanzen können weitaus mehr. Sie verbessern die Pro­gnose sowohl bei chronischer als auch bei akuter Herzinsuffizienz und wirken sich positiv auf die Nierenfunktion aus.

SGLT2-Hemmer sind auch bei Herzinsuffizienz wirksam.
9dreamstudio/gettyimages

Ursprünglich wurden SGLT2-Hemmer lediglich in der Behandlung des Typ-2-Diabetes eingesetzt. In verschiedenen Studien zeigte sich dann, dass Empagliflozin­, Dapagliflozin­ und andere Gliflozine auch das Risiko für kardio­vaskuläre Ereignisse beim Patienten mit Herzinsuffizienz verringern.

Trotz unterschiedlicher Risikoprofile gleicher Nutzen

Der Vorteil ist dabei unabhängig vom Vorliegen eines Typ-2-Diabetes und findet sich nahezu über das gesamte Spektrum der Herzinsuffizienz hinweg, erinnern Professor Dr. Nicolas­ Girerd­ und Professor Dr. Faiez­ Zannad­ von der Université­ de Lorraine­ in Nancy­. Die beiden Autoren plädieren dafür, die Medikamente bei Herzinsuffizienz deutlich häufiger einzusetzen.

Unter anderem verweisen sie auf die Ergebnisse aus DAPA-HF­ und EMPEROR­-Reduced, zwei grosse Untersuchungen zum Einsatz von Dapagliflozin bzw. Empagliflozin bei chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF). Geprüft wurden die Effekte der Substanzen im Vergleich zur leitliniengerechten Herzinsuffizienztherapie.

Primärer Studienendpunkt war die kardiovaskuläre Mortalität, Notfallbehandlung oder Hospitalisierung wegen Herzschwäche. Trotz der Unterschiede in den Risikoprofilen der Teilnehmer beider Studien profitierten die Patienten gleichermassen vom zusätzlichen Medikament (Hazard­ Ratio, HR­ 0,74 bzw. 0,75 gegenüber Placebo­).

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