Medical Tribune
18. Nov. 2022Pruritus sine materia erkennen und behandeln

Wenn die Psyche juckt

Nicht alles, was juckt, ist eine Hauterkrankung. Wenn nach eingehender dermatologischer Inspektion die Diagnose unklar bleibt, könnten seelische Probleme hinter den Beschwerden stecken.

Backside of white woman back pain and ache concept
Rawpixel/gettyimages

Die Auswirkungen, die ein Pruritus auf die Lebensqualität der Betroffenen hat, sind enorm. Patienten mit ständigem Juckempfinden, z.B. aufgrund von Neurodermitis oder Prurigo, leiden häufig an Schlafstörungen, Leistungsabfall, Depressionen und Angst bis hin zu Suizidgedanken, berichtet Professor Dr. Klaus-Michael Taube vom Universitätsklinikum Halle.

Natürlich ist nicht bei jedem der Leidensdruck so gross. Gleichzeitig lässt sich auch nicht immer ein greifbarer Auslöser finden. Neben chronischen Hauterkrankungen kommen auch chemische und physikalische Stimuli als Ursache für den Pruritus infrage. Zudem gibt es Histamin-unabhängige Juckreizformen, die oft eine psychische Genese haben und meist auf einer Ausschlussdia­gnose beruhen.

Besser nach «Beschwerden» statt nach «Juckreiz» fragen

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