Medical Tribune
5. Okt. 2022Diuretika anpassen, mehr Flüssigkeit erlauben

Starker Durst bei Herzinsuffizienz

Die üblicherweise bei Herzinsuffizienz angeordnete Flüssigkeitsrestriktion macht die Patienten offenbar nur durstig und müde, bringt aber sonst nicht viel, legt eine neue Studie nahe. Zum quälenden Durstgefühl tragen ausserdem Schleifendiuretika im Überschuss bei.

Hand is reaching for a fresh glass of cold water in desert.
c-foto/gettyimages

Mit einer Querschnittsstudie sind schwedische Forscher dem Problem nun auf den Grund gegangen. Eingeschlossen waren 100 Personen mit stabiler Herzinsuffizienz, meist NYHA-Klasse II. Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen zu Durst und anderen Symptomen aus. Zudem sollten sie über drei Tage ein Ernährungsprotokoll führen und über 24 Stunden hinweg ihren Urin sammeln.

62 Prozent hielten sich nicht an die Flüssigkeitsrestriktion

Im Mittel lag das Durstgefühl auf einer Skala von 1–100 bei 28. Jeder Vierte klagte über sehr starken Durst mit einem durchschnittlichen Punktwert von 53. Den meisten Patienten war eine Flüssigkeitsres­triktion von maximal 2 Litern bzw. 1,5 Litern (37 bzw. 32%) verordnet worden, fast alle (97%) sollten auf Kochsalz verzichten. 79 Prozent der Teilnehmer gaben an, die Empfehlungen zu befolgen.

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