Herpes-zoster-Impfung: Vor allem Menschen ab 60 Jahren profitieren
Dass der Totimpfstoff gegen Herpes zoster wirkt, ist unbestritten – aber zahlt sich die Anwendung der Vakzine auch aus ökonomischer Sicht aus? Das untersuchte ein Team aus Basel.
Ende 2021 erfolgte in der Schweiz die Zulassung des rekombinanten Herpes-zoster-Totimpfstoffes (Shingrix). Im Rahmen der Debatte um seine Erstattungsfähigkeit hat eine dermatologische Klinik ihre Gürtelrose-Fälle der vergangenen 15 Jahre aufgearbeitet und ausgewertet, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu ermitteln.
Zwischen 2005 und 2019 wurden in der Abteilung für Dermatologie am Universitätsspital Basel insgesamt 355 Patienten in einem Durchschnittsalter von 61,5 Jahren wegen Herpes zoster behandelt. 107 Patienten (30,1%) erlitten Komplikationen, von denen die Post-zoster-Neuralgie mit 37 Fällen (26,2%) die häufigste war, gefolgt von Herpes-zoster-Dissemination (20,6%) und Hautnekrosen (14,9%), wie Leonard Bongers und Kollegen berichten (1). Die Herpes-zoster-assoziierte Mortalitätsrate betrug 0,85 Prozent. 68 Patienten (19,2%) mussten stationär aufgenommen werden, wobei die hospitalisierten Patienten deutlich älter waren als diejenigen, bei denen eine ambulante Behandlung ausreichte (71 vs. 58 Jahre).
Insgesamt wiesen 81 Patienten (22,8%) Risikofaktoren für die Gürtelrose auf: eine aktive Krebserkrankung (7,9%), eine Immunsuppression (meist Kortikosteroide, Mycophenolat-Mofetil oder Adalimumab; 6,7%) oder einen Diabetes (6,2%).