Medical Tribune
25. Aug. 2020Emotionale Hamsterer

Wer sich bedroht fühlt, kauft mehr Klopapier

Vor allem zu Beginn der Coronakrise haben einige Menschen die Supermarktregale leergeräumt und Toilettenpapier gehortet. Was sagt das über ihre Persönlichkeit aus?

Hamster gray Siberian on a Lilac Blue background
istock.com/zilber42

Die Zahl der mit SARS-CoV-2-Infizierten schoss im Frühjahr in die Höhe, das öffentliche Leben kam fast zum Erliegen, die Menschen blieben wochenlang weitgehend zu Hause. Profiteure dieser Krise waren die Toilettenpapier-Hersteller. Laut ihren Angaben stieg die Nachfrage an Klopapier seit Beginn der Corona-Massnahmen in einigen Ländern um bis zu 700 %. Ob die beobachteten Hamsterkäufe womöglich mit der Persönlichkeit der Menschen zusammenhängen, haben Lisa ­Garbe von der Universität St. ­Gallen und Kollegen untersucht. Ende März hatten sie Daten von 996 Personen aus 22 europäischen und nordamerikanischen Ländern erhoben. Ausgewertet wurden demografische Angaben und die Aussagen der Teilnehmer, wie bedroht sie sich durch die Pandemie fühlten, wie sie sich während des Lockdowns verhielten und wie viel Klopapier sie in der Zeit kauften.

  • Höheres Lebensalter,
  • Anzahl der Tage in Quarantäne,
  • weibliches ­Geschlecht sowie
  • Wohnsitz in Nordamerika

standen mit einem stärkeren Bedrohungsempfinden in Verbindung. Ältere Menschen und Europäer griffen besonders häufig ins Toilettenpa­pier-Regal. Nordamerikaner hatten dies dagegen gar nicht nötig, da sie eh schon Vorratshaltung betrieben.

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