Medical Tribune
7. Okt. 2022Irritable bowel syndrome

Den Auslöser von Reizdarmbeschwerden finden

Bei manchem Reizdarmsyndrom sind Blähungen oder Durchfall zeitlich klar mit der Nahrungsaufnahme assoziiert. Damit eine Diät helfen kann, muss man vorher der Auslöser finden. Welches Vorgehen ist am sinnvollsten?

Child hands hold decorative model intestine on light blue background. Top view, copy space
Elena Nechaeva/gettyimages

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist für sich gesehen bereits sehr belastend. Kommt es zusätzlich direkt nach dem Essen zu riech- und hörbaren Beschwerden, wird der Leidensdruck oft noch verschärft. Die Betroffenen meiden Restaurantbesuche oder Mahlzeiten mit anderen Menschen und die Lebensqualität sinkt. Gefährlich wird es, wenn man das vermeintlich schuldige Nahrungsmittel ohne Überprüfung weglässt: In manchen Fällen droht hierdurch sogar eine Mangelernährung, schreiben Dr. Chloé Melchior von der Universität Göteborg und Kollegen (1).

Vermeintlicher Reizdarm könnte auch Zöliakie sein

Zunächst gilt es, den Verdacht auf ein RDS mit nahrungsmittelassoziierten Beschwerden zu bestätigen. Die Diagnostik unterscheidet sich nicht vom Vorgehen beim RDS allgemein. So sprechen unauffällige Befunde bei Blutbild, CRP, Zöliakie-Serologie und fäkales Calprotectin für die Dia­gnose RDS. Ausserdem müssen Differenzialdiagnosen wie mikroskopische Kolitis, Zöliakie, Krebs oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen abgeklärt werden.

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