Medical Tribune
4. Juli 2022Aufgekratzt durch Kortison

Nebenwirkung von Steroiden in der Kurzzeittherapie

Glukokortikoide führen zu einer ganzen Reihe unerwünschter Wirkungen. Und das nicht nur bei Langzeitgabe. Schon nach wenigen Tagen der Einnahme kann es beispielsweise zu Hypertonie, Vorhofflimmern oder manischen Episoden kommen.

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Das Konzept der Gegensätze, Holzkreise mit Lächeln auf blauem und weißem Hintergrund, flache Lage, Kopierraum.
iStock/Dzmitry Dzemidovich

Von der Fettumverteilung bis hin zu metabolischen Störungen – die Nebenwirkungen einer langfristigen Glukokortikoidgabe sind hinreichend bekannt. Doch auch im Rahmen einer Kurzzeittherapie mit den Substanzen treten unerwünschte Wirkungen auf. Welche das sind und wann man damit rechnen muss, hat ein Team um Dr. Sarah Noetzlin von der Universitätsklinik Genf anhand einer Literaturrecherche mit Studien aus den Jahren 1990–2020 zusammengetragen (1).

NNR-Insuffizienz

Die Glukokortikoidgabe beeinflusst die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden(NNR)-Achse. Zu der bei Langzeittherapie gefürchteten NNR-Insuffizienz kommt es allerdings bei Kurzzeitgabe selten. Sie trat etwa in einer Metaanalyse nur bei 1,4 Prozent der Asthmapatienten auf, die kürzer als 30 Tage mit oralen oder intravenösen Steroiden behandelt worden waren. Trotzdem sollte man bei Nausea, Bauchkrämpfen, Diarrhö, Fatigue, Gewichtsverlust oder Schwäche die Nebennierenfunktion überprüfen.

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