Medical Tribune
8. Juni 2022Richtig eskalieren und deeskalieren

Wann Therapiepausen bei rheumatoider Arthritis gestattet sind

Response und Remission entscheiden, ob und wie die Therapie einer rheumatoiden Arthritis (RA) angepasst wird. Ist eine langfristige Remission erreicht, sind Deeskalation und Therapiepausen möglich. Bei fehlendem Ansprechen ist eine Eskalation vornehmlich mit Biologika oder Januskinasehemmern notwendig.

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Bis zu ein Jahr Remission erreichten Patienten mit rheumatoider Arthritis nach einem Therapiestopp.
iStock/Liudmila-Chernetska

Als Response gilt leitliniengemäss eine mindestens 50-prozentige Abnahme eines Composite Scores wie DAS28, CDAI oder SDAI, als Remission bezeichnet man einen SDAI ≤ 3,3 oder DAS28 ≤ 2,6, führte Professor Dr. Martin Fleck, Universitätsklinikum Regensburg aus (1).

Das Therapieschema

Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung einer RA ist weiterhin Methotrexat (MTX), in den ersten drei bis sechs Monaten in Kombination mit einem Glukokortikoid. Bestehen Kontraindikationen gegen MTX, beginnt man mit Leflunomid oder Sulfasalazin (plus Glukokortikoid). Ist nach zwölf Wochen keine Response zu beobachten (oder nach 24 Wochen noch keine Remission), wird die Therapie eskaliert. Patienten, die keine ungünstige Prognose oder hohe Krankheitsaktivität haben, können dann eine Kombination aus ­csDMARD erhalten. Bleibt diese Strategie wirkungslos, kommt ein bDMARD oder ein tsDMARD zum Zug – möglichst in Kombination mit MTX. Bei Patienten mit ungünstiger Prognose oder hoher Krankheitsaktivität sollte die Therapie gleich zu einem b- oder tsDMARD eskaliert werden.

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