Medical Tribune
3. Aug. 2020Schwindelt gerne was vor

Vestibuläre Migräne verläuft oft schmerzfrei

Schwindel, Übelkeit, Erbrechen – da denkt nicht jeder sofort an eine Migräne. Dennoch können diese Beschwerden auf eine Form dieser Erkrankung zurückgehen. Richtungsweisend sind dann zusätzliche Symptome.

Bewegungsunscharfe Fotografie von Mann- oder Frauenfüßen, die durch goldenes Herbst- oder Herbstlaub gehen
istock.com/dmbaker

Sogar Experten betrachteten die vestibuläre Migräne lange Zeit nicht als eigenständigen Migränetyp, sondern fassten sie stattdessen als eine Form der Migräneaura auf, erklären
Professor Dr. ­Dagny ­Holle-Lee von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und ihre Kollegen. Erst seit einigen Jahren taucht die Erkrankung offiziell in der International Classification of Headache Disorders auf. Das Besondere an dieser Migräneform: Bei ihr sind Kopfschmerzen keine Conditio sine qua non. Fast die Hälfte der Betroffenen klagt aber zusätzlich über eine klassische chronische Migräne (Symptome an mindestens 15 Tagen pro Monat).

Keine eindeutige beweisende Diagnostik

An eine vestibuläre Migräne sollten Sie denken, wenn (Dreh- oder Schwank-)Schwindel, Benommenheit oder Schwierigkeiten bei Kopfbewegungen auftreten, die zwischen fünf Minuten und 72 Stunden dauern können, und zusätzlich bei mindestens der Hälfte der Attacken mindestens eines der drei folgenden Merkmale auftritt:

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