Schizophrenie: Betroffene profitieren von Psychotherapie
Gegen Wahnvorstellungen helfen nur Medikamente – oder? Tatsächlich ist eine ergänzende Psychotherapie bei Schizophrenie sinnvoll, wird allerdings nur selten eingesetzt. Zwei Experten erklären, welche Methoden sich eignen und warum eine frühzeitige Intervention wichtig ist.

Dass auch bei Schizophrenie eine psychotherapeutische Zusatzbehandlung mittlerweile in der Leitlinie steht, sei «eine Erfolgsgeschichte der empirischen Psychotherapieforschung», sagt Prof. Dr. Stefan Klingberg, Universität Tübingen (1).
Der häufigste Einwand laute: Wahn sei doch gerade dadurch definiert, dass die Betroffenen nicht mehr für Gespräche zugänglich sind. Dahinter steht dem Experten zufolge aber eine veraltete Vorstellung von Wahnzuständen.
So geht man heute davon aus, dass starke Überzeugungen und wahnhafte Vorstellungen auf einem Kontinuum liegen. Auch die Rigidität des Denkens kann mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Daher seien einige Menschen mit einer Psychose durchaus für Argumente und Realitätschecks empfänglich, erläutert Prof. Klingberg.
- Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) 2024, 27. - 30. November 2024