Medical Tribune
15. Juni 2023Reduziert nicht nur Krankheitsschübe

Hydroxychloroquin verhindert schwere Infektionen bei SLE

Infektionen sind eine häufige Komplikation bei Patienten mit Systemischem Lupus Erythematodes (SLE). Entsprechend wichtig ist es, diese im Verlauf der Erkrankung zu verhindern. Einige Studien zeigten, dass eine Therapie mit Hydroxychloroquin bei SLE zudem einen Effekt in der Prävention von Infektionen hat. Daten aus dem japanischen LUNA-Register unterstreichen dies.

Hydroxychloroquin kann möglicherweise schwere Infektionen verhindern.
SoumenNath/gettyimages

Japanische Forscher untersuchten bei Patienten mit SLE den Effekt der Therapie mit Hydroxychloroquin auf das Auftreten von Infektionen (1). Dazu nutzten sie Daten aus dem nationalen LUNA-Register (Lupus Registry of Nationwide Institutions).

In LUNA sind Patienten im Alter von über 20 Jahren registriert, welche die ACR Revised Criteria for Classification of Systemic Lupus Erythematosus erfüllen. Als schwerwiegende Infektionen galten solche, die einer stationären Behandlung bedurften. In der Hydroxychloroquin-Gruppe waren die Patienten zusammengefasst, die das Medikament zu Beginn und am Ende der Erhebungsperiode erhielten.

Am häufigsten traten Lungenentzündungen auf

Von den insgesamt 925 Probanden erhielten 267 Hydroxychloroquin, 656 nicht. Das mittlere Alter betrug 45 Jahre, 88,1 Prozent der Patienten waren weiblich. Die mittlere Glukokortikoid-Dosis betrug 5,5 mg/Tag, der mediane Systemische Lupus Erythematodes Disease Index (SLEDAI) betrug 4. Insgesamt kam es zu 110 schweren Infektionen.

Am häufigsten traten Lungenentzündungen auf (29,1%), gefolgt von Harnwegsinfektionen (27,3%) und Weichteilinfekten (15,5%). In der Hydroxychloroquin-Gruppe ging der Trend zu weniger schweren Infektionen, allerdings war der Unterschied nicht statistisch signifikant (OR 0,59, p = 0,077).

In der Ereigniszeitanalyse, welche die Zeit bis zum Auftreten eines bestimmten Ereignisses in zwei Gruppen vergleicht, zeigte sich für die Hydroxychloroquin-Gruppe gegenüber der Nicht-Hydroxychloroquin-Gruppe aber eine signifikant niedrigere Inzidenz schwerer Infektionen.

Die Studie unterstreicht, dass eine Therapie mit Hydroxychloroquin nicht nur Krankheitsschübe bei Patienten mit SLE verhindern kann, sondern auch das Auftreten schwerer Infektionen verringert.