Medical Tribune
5. Dez. 2022Multiple Autoantikörper sind verdächtig

Vaskulitis nach Kokainkonsum

Das oft für das Strecken von Drogen verwendete Entwurmungsmittel Levamisol kann Vaskulitiden auslösen. Das zeigt auch der Fall eines 41-jährigen, bei dem Kokain nicht nur zu Schäden in der Nasenscheidewand, sondern auch zu einer medikamentös induzierten ANCA-assoziierten Vaskulitis geführt hatte.

Man snorting cocaine in dark room. Drug addict concept.
D-Keine/gettyimages

Nicht nur Kokain selbst, auch die Streckmittel sind gefährlich.

Ein 41-jähriger Patient stellte sich in der Hautklinik des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf mit einem rezidivierenden grossen Ulkus der Oberlippe rechts bis infranasal vor. Wie Professor Dr. Stefan­ Schneider berichtete, wurde zunächst die Differenzial­diagnose eines NK-Lymphoms histologisch ausgeschlossen.

Eine weitere mögliche Differenzial­diagnose war die ANCA-assoziierte Vaskulitis – insbesondere eine granulomatöse Polyangiitis manifestiert sich häufig im HNO-Bereich. Im Labor zeigte sich eine deutliche Erhöhung sowohl von p- als auch c-ANCA und die MPO- und PR3-Antikörper waren positiv. Zudem sah man erhöhte D-Dimere und leicht erhöhte Antikörpertiter gegen nukleäre Antigene (ANA).

«Wenn mehrere Antikörper positiv sind, ist die Diagnose eigentlich klar», sagte Prof. Schneider: Das ist eine medikamentös induzierte ANCA-assoziierte Vaskulitis.

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