Der Weg zum Patienten – führt auch über die Lokalpresse
Allgemeine Gesundheitsthemen werden auch in einer noch so kleinen Lokalzeitung immer gerne aufgegriffen. Trotzdem haben viele Niedergelassene diese Möglichkeit der Werbung für sich noch nicht wirklich gesehen. Dabei waren Sie vielleicht selbst schon einmal zufällig in der Zeitung abgebildet oder zitiert? Dann sind Sie sicherlich von einer ganzen Reihe von Patienten darauf angesprochen worden, oder?
Jedenfalls könnte sich der Versuch lohnen, einen Fuss in die Redaktionstür zu bekommen und langfristige Beziehungen aufzubauen – vorausgesetzt, Sie sind noch einige Jahre im Bereich der Lokalzeitung aktiv. Aber als Niedergelassener tragen Sie sich vermutlich nicht mit Umzugsgedanken.
Wissen Sie eigentlich, wie in einer Lokalredaktion gearbeitet wird? Tagtäglich arbeiten sich die Redakteure durch einen Berg ungefragt zugeschickter Ankündigungen und Pressemitteilungen "mit der Bitte um Veröffentlichung". Daraus picken sie sich das heraus, das nach ihrer Auffassung das Leserinteresse am meisten trifft. Diese Selektion wird praktisch im Sekundentakt betrieben. Also ein Blick auf die Einladung - und sofort fällt die Entscheidung: Thema ist gut oder Thema ist ein Fall für den Papierkorb.
Aber gerade weil Lokalredakteure unter enormem Zeitdruck arbeiten, sind sie guten Anregungen erfahrungsgemäss nicht abgeneigt. Sie sind vor allem dankbar für Themen, die
a) von allgemeinem Interesse für die Leser sind und
b) sich möglichst schnell und verständlich aufbereiten lassen.
Wenn Sie also wollen, dass ein Vertreter der Presse zu Ihrem in Kürze stattfindenden öffentlichen Vortrag kommt, oder Sie gerne einen Gastbeitrag unterbringen wollen, dann schicken Sie nicht nur eine schriftliche Einladung. Suchen Sie lieber den direkten Kontakt mit dem zuständigen Redakteur, erklären Sie ihm kurz, warum Ihre Veranstaltung oder Ihr Beitrag so interessant ist, dass dies auch die Zeitungsleser spannend finden würden.
Selbst wenn Sie beim ersten Mal keinen Erfolg haben, so haben Sie doch den Kontakt hergestellt. Der Redakteur ist auf Sie aufmerksam geworden und spricht Sie vielleicht dann an, wenn er selbst ein Thema aus dem Gesundheitsbereich bearbeitet.
Geeignet für eine Berichterstattung
Veranstaltungen, die sich für eine Berichterstattung eignen, sind:
• Tag der offenen Tür in Ihrer Praxis n Vorträge zu Gesundheitsthemen
• Kunstausstellung in der Praxis
• Sponsoring von Kulturveranstaltungen oder Sportveranstaltungen
• Telefonhotline mit einem Gesundheitsthema in Zusammenarbeit mit der Zeitung
• Karitative Aktionen, die Sie organisieren
• Rundes Dienstjubiläum Ihrer beliebten Helferin
• Ihr Praxisteam nimmt an einem besonderen Wohltätigkeitsmarathon teil usw.
Manchen schreckt der Gedanke, dass er den Artikel über sich selbst nicht mehr vor der Veröffentlichung zu sehen bekommt. Nur wenn Sie wörtlich zitiert werden, werden Sie oft für diese Worte um Freigabe gebeten.
Und was, wenn die ärztlichen Leistungen in dem Artikel so überschwänglich gelobt werden, dass ein Zusammenstoss mit der Ärztekammer befürchtet werden könnte? Allein schon deshalb ist es gut, mit den Pressevertretern im Gespräch zu sein und sie für diesen Aspekt zu sensibilisieren.
Andererseits vermeiden erfahrene Journalisten sowieso Übertreibungen. Zu grosse Sorgen sollten Sie sich nicht machen. Schliesslich sagt das Bundesverfassungsgericht, dass Journalisten im Rahmen ihrer Berichterstattung Aussagen über den Arzt machen dürfen, die er aus standesrechtlichen Gründen nicht über sich selbst treffen dürfte.