Ab wann sich ein Rauchstopp auszahlt
Ein dauerhafter Rauchstopp kann das erhöhte Sterberisiko durch den ehemaligen Tabakkonsum wieder senken – möglicherweise sogar auf Höhe von Nichtrauchern. Eine neue Studie zeigt, dass das nach ca. 30 Jahren der Abstinenz erreicht sein dürfte. Doch bereits zehn Jahre nach dem Rauchstopp haben Ex-Raucher entscheidende gesundheitliche Vorteile.
Eine neue Studie der Universität Stanford im Journal JAMA Internal Medicine untersuchte die Auswirkungen der Dauer der Tabakabstinenz auf das Sterberisiko von ehemaligen Rauchern.
Die Forscher analysierten darin die Assoziation zwischen der Abstinenzdauer und der Übersterblichkeit aufgrund von kardiovaskulären, onkologischen und respiratorischen Todesursachen. Die Teilnehmer wurden in Nichtraucher, Raucher und Ex-Raucher (abstinent seit 1–9, 10–19, 20–29 und ≥ 30 Jahren) eingeteilt.
Krebsbedingte Übersterblichkeit nach zehn Jahren halbiert
Die retrospektive Analyse basierte auf Daten von 438.015 Teilnehmern des amerikanischen National Health Interview Survey. Insgesamt wurden 11.860 Todesfälle aufgrund von kardiovaskulären Ursachen, 10.935 Todesfälle aufgrund von Krebserkrankungen und 2.060 Todesfälle aufgrund von respiratorischen Ursachen verzeichnet.
In den ersten zehn Jahren nach dem Rauchstopp reduzierte sich die erhöhte Sterblichkeitsrate für kardiovaskuläre Ursachen um etwa ein Drittel im Vergleich zu den Rauchern. Für Krebserkrankungen und respiratorische Ursachen halbierte sie sich.
Dieser Trend setzte sich über die gesamte Beobachtungszeit fort. Obwohl die ursachenspezifischen Mortalitätsraten bei den Ex-Rauchern noch weitere 20 Jahre erhöht blieben, reduzierte sich die Übersterblichkeit nach 30 Jahren Rauchstopp deutlich. Bei kardiovaskulären Todesursachen betrug die Reduktion 100 Prozent, bei onkologischen Todesursachen 93 Prozent, und bei respiratorischen Todesursachen 97 Prozent.
Mortalität nach 30 Jahren fast auf Nichtraucher-Niveau
Insgesamt senkten die Ex-Raucher nach mehr als 30 Jahren Abstinenz ihre relative erhöhte Mortalitätsrate um mehr als 90 Prozent im Vergleich zu den durchgehenden Rauchern.
Die Autoren hoffen, dass diese Ergebnisse Ärzten helfen, das Risikoprofil ehemaliger Raucher genauer einzuschätzen und ein gezielteres Screening zu ermöglichen. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass Interventionen für einen Rauchstopp idealerweise so bald wie möglich erfolgen sollten.
Thomson B, Islami F. Association of Smoking Cessation and Cardiovascular, Cancer, and Respiratory Mortality. JAMA Intern Med. 2024 Jan 1;184(1):110-112. doi: 10.1001/jamainternmed.2023.6419