Medical Tribune
29. März 2014Insbesondere innerhalb der 24 Stunden nach dem Konsum

Schlaganfall angeschnupf mit Kokain

Auf der Suche nach Risikofaktoren für Hirninsulte bei jungen Patienten initiierten amerikanische Forscher eine Studie. Sie verglichen 1101 Schlaganfall-Patienten zwischen 15 und 49 Jahren mit 1154 nach Alter und Geschlecht passenden Kontrollpersonen ohne Gehirnschlag. In beiden Gruppen gab etwa ein Viertel der Probanden anamnestisch Kokaingebrauch an, Männer mehr als doppelt so häufig wie Frauen.

Kokain bringt Hirngesundheit in Gefahr!

Bei der Analyse zeigte sich, dass ein Kokainkonsum in der Vorgeschichte keineswegs allgemein das Schlaganfallrisiko erhöhte – kritisch war nur der Akutgebrauch. Wer in den 24 Stunden vor dem Ereignis geschnupft hatte, trug ein auf das Sechs- bis Siebenfache gesteigertes Risiko für solch ein Geschehen.

Bei jungen Patienten hatte das Koksen wesentlich mehr Einfluss auf die Hirngesundheit als bekannte Gefahrenquellen wie Diabetes, Hochdruck und Rauchen. Kokain kann infolge der Gefässeffekte also nicht nur die Nasenscheidewand, sondern auch zerebrales Gewebe zerstören.

Quelle: Jahrestagung der American Stroke Association, Baltimore, 2013