Medical Tribune
18. Jan. 2014Cannabis-Konsum schwächt offenbar nicht nur das Gedächtnis

Hirnschaden vom Kiffen

Welchen Einfluss notorisches Kiffen auf Hirnleistung und -struktur hat, untersuchten amerikanische Forscher in einer Studie mit 97 Probanden. Darunter befanden sich junge Erwachsene mit ausgeprägtem Cannabis-Konsum in der Jugend ebenso wie gesunde Kontrollen ohne Drogenvorgeschichte und Schizophreniepatienten mit und ohne "Haschisch-Problem".

Bei der Auswertung fiel auf, dass Versuchsteilnehmer, die schon zwei Jahre keinen Joint mehr angerührt hatten, immer noch unter Gedächtnisproblemen litten – was für einen Langzeiteffekt der Droge spricht. Ausserdem wiesen sie im Kernspin Veränderungen im Gehirn auf, wie sie sonst eher von der Schizophrenie bekannt sind.

Je früher der Cannabis-Konsum, desto ausgepräter die Hirnschädigung

Die Studienautoren vermuten, dass es für derartige Schäden eine besonders empfindliche Phase gibt: Denn die Hirnschädigungen waren um so ausgeprägter, je früher die Probanden sich an Cannabis berauscht hatten.

Möglicherweise fördert das Kiffen im Gehirn den Ausbruch einer Schizophrenie. In der Studie fiel auf, dass 90 % der Patienten mit dieser Erkrankung vor deren Manifestation heftig Cannabis konsumiert hatten. 

Quelle: Matthew J. Smith et al., Schizophrenia Bulletin 2013; online first