Niedriger Lohn begünstigt Bluthochdruck
Bisherige Studien zum Zusammenhang zwischen sozialem Status und Bluthochdruck (Hypertonie) fokussierten sich auf Stress, Bildung oder unsicheren Versicherungsschutz. Kalifornische Forscher werteten nun Daten einer grossen sozialwissenschaftlichen Studie im Hinblick auf Gehalt und Blutdruck aus.
Doppeltes Gehalt senkt die Bluthochdruckgefahr um 25 - 30 Prozent
Es flossen Informationen von rund 17 000 Arbeitnehmern im Alter zwischen 25 und 65 Jahren ein. Die Stundenlöhne schwankten zwischen 2,38 und 77 Dollar. Insgesamt bewirkte eine Verdopplung des Gehaltes eine 16%ige Risikosenkung für die Diagnose Hypertonie. Jährlich ergab sich eine Risikoreduktion um 0,6 %. Und eine Erhöhung des Lohnes um zehn Prozent hätte in den untersuchten Jahren 1999 bis 2005 die Zahl Bluthochdruckkranker um 132 000 Fälle (bei 110 Mio. Beschäftigten) verringert.
Die Korrelation war besonders stark bei jungen Männern (25 bis 44 Jahre) und Frauen. Bei den Männern hätte das doppelte Gehalt die Gefahr um 25 bis 30 % vermindert, bei Frauen um 30 bis 35 %. Gerade für diese beiden Gruppen raten die Kollegen, bei niedrigem Lohn vermehrt den Blutdruck zu kontrollieren.
Quelle: J. Paul Leigh et al., Eur J Public Health 2012; 22: 854-859