Demenz und Depression: Verhaltenstherapie hilft
Patienten mit Demenz oder leichten kognitiven Einschränkungen leiden nicht selten unter Depressionen oder Angstzuständen. Eine psychotherapeutische Unterstützung könnte entsprechende Symptome lindern. Bisher war jedoch unklar, ob eine derartige Intervention in diesem Kollektiv überhaupt greift. Die Autoren eines Cochrane-Reviews gingen der Frage auf den Grund. Wirksam war darin aussschliesslich die Verhaltenstherapie.
Im Rahmen einer umfangreichen Literaturrecherche identifizierten die beteiligten Forscher 29 randomisierte und kontrollierte Studien mit rund 2600 Patienten (1). 15 Arbeiten beschäftigten sich mit verschiedenen Formen der kognitiven Verhaltenstherapie einschliesslich aktivierender und problemlösender Ansätze. Elf Untersuchungen prüften unterstützende oder beratende Angebote und drei beschäftigten sich mit achtsamkeitsbasierten Interventionen. Die Vergleichsgruppen erhielten entweder die übliche Behandlung, eine Schulung zur Aufmerksamkeitskontrolle oder eine nichtpsychotherapeutische aktive Intervention.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Verhaltenstherapie die depressiven Symptome etwas wirksamer lindert als die Vergleichsangebote. Ausserdem erreichen die so behandelten Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Remission ihrer affektiven Störung (relatives Risiko, RR 1,84). Der kognitive Ansatz verbessert wahrscheinlich auch die Lebensqualität der Patienten und erleichtert die Alltagsaktivitäten.