Medical Tribune
10. Juni 2024«Europäisches Laboratorium der Screening-Experimente»

Neue Erkenntnisse zum Prostatakrebs-Screening

Auf politischen Druck der EU hin entstanden Initiativen, die sich mit sinnvollen Prostatakrebs-Screenings beschäftigen. Allen ist eines dabei gemeinsam: Screeningschäden eindämmen.

Inhaltsverzeichnis
Allen neuen Optionen des Prostatakrebs-Screenings ist gemeinsam, dass sie die schädlichen Auswirkungen der Früherkennung begrenzen.
luchschenF/stock.adobe.com

Im Jahr 2022 schlug die EU-Kommission vor, dass Mitgliedsstaaten die Machbarkeit und Effizienz von Prostatakrebs (PCa)-Screenings evaluieren sollten. Viele Staaten starteten infolgedessen Testprogramme.

Am EAU 2024 wurden die Arbeiten innerhalb des Europäischen Laboratoriums der Screening-Experimente», wie von Professor Dr. Chris Bangma, Erasmus Medical Centre in Rotterdam, genannt, vorgestellt und diskutiert.

ProScreen

Professor Dr. Anssi Auvinen, Universität Tampere, berichtete über die erste Screeningrunde von ProScreen (1). Ihr primärer Endpunkt ist die PCa-Mortalität mit geplanten Analysen nach zehn und 15 Jahren.

Das Protokoll beinhaltet einen PSA-Test, ab Werten ≥ 3 ng/ml kommt dann zusätzlich ein Vier-Kallikrein-Panel zum Einsatz. Bei einem Score von mindestens 7,5 Prozent erfolgt dann eine mpMRT, ab PI-RADS-Befunden ≥ 3 eine Biopsie. Zusätzlich wird bei PSA-Dichten ab 0,15 ng/ml/cm3 systematisch biopsiert.

Von 15.200 Eingeladenen nahmen 7.744 am Screening teil. Knapp zehn Prozent der Untersuchten hatten hohe PSA-Werte; bei 72 Prozent davon überschritt auch der Kallikrein-Test den Schwellenwert. PI-RADS-Scores 3–5 detektierte man bei 41 Prozent. Letztlich erhielten 2,7 Prozent der Teilnehmenden eine Biopsie; es gab 22 GG1-Befunde und 113 GG2–5-Befunde. Unter den knapp 7.500 Männern, die nicht teilnahmen, wurden sieben GG1 und 44 GG2–5 diagnostiziert. In der Kontrollgruppe mit gut 45.500 Männern gab es 65 GG1- und 282 GG2–5-Fälle.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.