Medical Tribune
8. Mai 2024«Solange wir am Konzept der Resektabilität festhalten, fügen wir Schaden zu»

Pleurektomie beim Mesotheliom: Mehr Nutzen als Schaden?

Ergebnisse der Studie MARS 2 sprechen gegen eine erweiterte Pleurektomie bei resektablen Mesotheliomen. Denn bei gleichzeitig mehr Nebenwirkungen fiel das Gesamtüberleben im Vergleich zur Chemotherapie kürzer aus. Am European Lung Cancer Congress 2024 gab es aber auch Kritik an der Untersuchung.

Die MARS 2 Studie weckt Zweifel an der erweiterten Pleurektomie beim resektablen Mesotheliom.
Hellerhoff/wikimedia commons

«Die MARS-2-Ergebnisse beweisen endgültig, dass eine erweiterte Pleurektomie Patienten mit malignen Mesotheliomen unnötig schadet», argumentierte Professor Dr. Eric Limvom Royal Brompton Hospital in London (2).

In der MARS-2-Studie erhielten fitte Erkrankte mit resektablen Mesotheliomen eine operative Pleura-Dekortikation plus bis zu sechs Zyklen Platin-Pemetrexed, zwei davon neoadjuvant. Die Kontrollgruppe bekam ausschliesslich die Chemotherapie.

In der zur Operation randomisierten Subgruppe fiel das 24-Monats-OS signifikant geringer aus als bei alleiniger Chemotherapie (p = 0,019), was einem Unterschied von etwa zwei Monaten entsprach. Das Risiko zu sterben lag in den ersten 42 Monaten dabei um 28 Prozent höher (HR 1,28; p = 0,03). «Und auch die ideale Kohorte, T1–2, N0, M0, ausschliesslich epitheloide Tumoren, hatte schlechtere Überlebensaussichten mit der Operation», fügte der Referent hinzu.

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