Gespräche am Lebensende
Längst nicht alle todkranken Patienten wünschen sich eine Verlängerung der Lebenszeit. Manchen sind andere Dinge wichtiger. Ein Leitfaden für das Gespräch hilft, die wahren Prioritäten zu erkennen.
Wenn der Tod näherrückt, steht für viele Menschen die Lebensqualität bzw. die Zeit, die sie noch zu Hause verbringen können, im Vordergrund. Das gilt für Patienten mit fortgeschrittenem Malignom genau so wie für Menschen mit Organerkrankung (Herz, Niere etc.) im Endstadium, oder bei Gebrechlichkeit und Demenz. Deshalb sollten keine Untersuchungen und Therapien angeboten werden, ohne die Prognose sowie Präferenzen und Behandlungsziele des Betroffenen zu eruieren. Für das Gespräch eignet sich ein Leitfaden wie der Serious Illness Conversation Guide, den die kanadische Sektion der Choosing-Wisely-Kampagne entwickelt hat (1).
Nicht jeder Patient will über alles reden
Eine randomisierte Studie konnte zeigen, dass ein derartig strukturiertes Vorgehen z.B. Angst und Depression infolge einer schweren Krebserkrankung deutlich reduzieren kann. Auch die Zahl der stationären Aufenthalte und aggressiven Therapien am Lebensende lässt sich so verringern (2).