Vielseitig einsetzbare Lungenorganoide
Pulmonale Organoide schlagen eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Mit ihnen lassen sich sowohl die Entwicklung als auch die physiologische Umgebung der Lunge nachbilden. Sie liefern neue Einblicke in die Entstehung und Behandlung von Krankheiten.

Ergebnisse aus Tiermodellen sind nur begrenzt auf den Menschen übertragbar und geraten zunehmend in die Kritik, auch aus ethischen Gründen. Herkömmliche zweidimensionale Zellkulturen können die Komplexität von Geweben und Organen nicht abbilden. Seit etwa zehn Jahren gelingt es Forschern jedoch immer besser, dreidimensionale Organoide mit gewebeähnlichen Strukturen zu züchten. 2022 erkannte die Food and Drug Administration (FDA) Organoide in der präklinischen Forschung als Alternative zu Tierversuchen an.
Forscher um Lorenzo Zanetto vom Universitätsspital Padua zeigten, dass sich Organoide als Modelle für die Entwicklung der fetalen Lunge eignen. Mit den erzeugten Gewebestückchen lassen sich Zell-Zell- und Wirt-Pathogen-Interaktionen untersuchen. Sie ermöglichen molekularbiologische Analysen genetisch bedingter Erkrankungen. Zudem dienen pulmonale Organoide dazu, Wirkstoffkandidaten oder Kombinationstherapien zu testen.
Einmal etabliert, lassen sich Gewebemodelle gut skalieren
Zanetto L et al. Lung organoids: a new frontier in neonatology and paediatric respiratory medicine. Eur Respir Rev. 2025 Aug 6;34(177):240255. doi: 10.1183/16000617.0255-2024.