Medical Tribune
24. Nov. 2025Ernüchternde Ergebnisse

Metformin bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)

Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) gibt es nur wenige effektive Therapien. Kleinere Untersuchungen hatten Metformin als möglichen Kandidaten ins Spiel gebracht. Eine randomisierte klinische Studie prüfte diesen Ansatz nun systematisch – und kam zu einem ernüchternden Ergebnis.

Unkenntlich gemachte ältere Frau mit nackten Beinen und hervortretenden Krampfadern (Besenreiser). Gefäßmedizin
Юля Бурмистрова/stock.adobe.com

Bei der pAVK kommt es zu Stenosierungen und Verschlüssen (Okklusion) der arteriellen Arm- oder Beingefässe, die zu einer Verengung oder einem Verschluss führen können. Dies führt zu einer Unterversorgung der Muskulatur mit Sauerstoff. Die Erkrankung verursacht belastungsabhängige, krampfartige Schmerzen, meist in der Wade (Claudicatio intermittens).

Metformin zielt auf pAVK-Signalwege ab

Metformin ist ein breit verfügbares, preisgünstiges Antidiabetikum mit vielfältigen Effekten, darunter

  • die Aktivierung der AMP-aktivierten Proteinkinase (AMPK),
  • die Reduktion von oxidativem Stress und
  • die Stimulation der eNOS-abhängigen NO-Produktion.

Aufgrund dieser Eigenschaften galt es als potenzieller Ansatz für die pAVK, bei der es zu endothelialer Dysfunktion, reduzierter Perfusion, sowie erhöhtem oxidativem Stress und Entzündung kommt. Kleinere nichtrandomisierte Studien bei Patienten ohne Diabetes hatten ausserdem bereits Verbesserungen der Laufbandgehzeit und der peripheren Durchblutung gezeigt.

Nun haben Wissenschaftler um Prof. Dr. Mary McDermott, North­western University in Chicago, Metformin bei Patienten mit pAVK ohne Diabetes erstmals in einer randomisierten Studie getestet. Eingeschlossen waren insgesamt 202 Patienten an vier US-amerikanischen Zentren (durchschnittliches Alter 69,6 Jahre, 28 % Frauen, BMI 28,6 kg/m2). Sie erhielten randomisiert entweder Metformin oder Placebo. Die Metformin-Gruppe startete mit 2 × 500 mg täglich, nach zwei Wochen wurde die Behandlung auf 2 × 1000 mg täglich eskaliert – sofern verträglich. Zu Beginn und nach sechs Monaten Behandlungsdauer erfolgte ein 6-Minuten-Gehtest. Klinisch relevante Verbesserungen werden ab einem Unterschied von 8 bis 20 Metern erwartet.

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