Biologika bei Asthma und COPD
Biologika haben die Therapiemöglichkeiten für schweres Asthma transformiert und bieten nun auch für ausgewählte Patienten mit COPD sowie bei diversen anderen inflammatorischen Erkrankungen wertvolle, zielgerichtete Optionen. Eine präzise Patientenauswahl bleibt der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz dieser innovativen Medikamente, die für viele Betroffene die Bezeichnung «Game Changer» verdienen.

Die Basistherapie bei Asthma und COPD bleibt die inhalative Behandlung, die sich an aktuellen Leitlinien orientiert.
Asthma/COPD: Leitlinien und Biologika
Laut GINA-Empfehlungen kommen Budesonid/Formoterol oder Beclometason/Formoterol bei mildem Asthma als Bedarfstherapie und in höheren Stufen als Erhaltungs- und Bedarfstherapie zum Einsatz. Biologika werden erst bei schwerem Asthma eingesetzt, wenn eine optimierte, hochdosierte inhalative Therapie (meist ICS/LABA, ggf. ergänzt um LAMA) keine ausreichende Kontrolle bringt.
Bei COPD steht gemäss Strategie von GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) die Bronchodilatation mittels LAMA und/oder LABA im Vordergrund. Eine zusätzliche Behandlung mit einem inhalativen Kortikosteroid (ICS), meist als Teil einer Triple-Therapie (LAMA/LABA/ICS), wird für Personen mit häufigen Exazerbationen und insbesondere bei Nachweis einer Eosinophilie empfohlen. Biologika stellen bei COPD eine Add-on-Option für eine spezifische Subgruppe dar, die trotz maximaler inhalativer Therapie weiterhin Exazerbationen erleidet.
FeNO als wertvoller, nichtinvasiver Biomarker
Neben der Bluteosinophilenzahl hat sich die Messung des fraktionierten exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO) als wertvoller, nichtinvasiver Biomarker etabliert. FeNO spiegelt primär die durch IL-4 und IL-13 getriggerte eosinophile Atemwegsinflammation wider und liefert Informationen zur systemischen Eosinophilie. Bei Asthma ist ein erhöhter FeNO-Wert ein Indikator für eine Typ-2-Inflammation und kann die Wahrscheinlichkeit eines Ansprechens auf ICS anzeigen.
Wenngleich FeNO auch zur Therapieüberwachung genutzt werden kann, ist sein Stellenwert hierfür weniger klar definiert als für die Diagnostik und Phänotypisierung.
Bei COPD ist die Rolle von FeNO weniger etabliert. Obwohl es auch hier auf eine eosinophile Komponente hinweisen kann, wird zur Therapieentscheidung (z. B. ICS-Einsatz, Eignung für Biologika) gemäss aktuellen Leitlinien primär die Bluteosinophilenzahl herangezogen.
Schweres Asthma zeigt eine heterogene Pathophysiologie, oft dominiert von Typ-2-Inflammation. Diese wird durch Zytokine wie IL-4, IL-5 und IL-13 gesteuert. Biomarker wie erhöhte Bluteosinophilenzahlen, FeNO oder spezifisches IgE helfen, diese Form zu identifizieren.